Soziale Teilhabe
Teil der Gesellschaft sein
Hier richten Sie sich elementare Lebensbereiche wie Wohnen, Freizeit, Arbeit, Finanzen und soziales Netz ein.
- Hier ergründen Sie elementare Lebensbereiche wie Wohnen, Freizeit, Arbeit, Existenzsicherung, Soziales Netz usw., welche eine selbstbestimmte, eigenverantwortliche Lebensführung ermöglichen. Bei Bedarf entwickeln Sie neue Perspektiven im Hinblick auf den Abschluss der Therapie.
- Mittels einer angeleiteten Selbsteinschätzung bestimmen Sie, in welchen Bereichen Sie Therapieziele setzen wollen und wie weit Sie die Unterstützung der Sozialberatung der Klinik Südhang in Anspruch nehmen wollen.
- Ziel ist es, zum Zeitpunkt des Therapieabschlusses Möglichkeiten zur Lösung der Probleme in den jeweiligen Lebensbereichen gefunden zu haben und neue Perspektiven aufgebaut zu haben.
- So stellen Sie sich für die soziale Teilhabe im Wesentlichen folgende oder ähnliche Fragen: Wie steht es mittel- und längerfristig um meine finanzielle Existenzsicherung? Wie zufrieden bin ich mit der aktuellen Wohnsituation? Welchen Veränderungswunsch oder Veränderungsbedarf habe ich bezüglich Wohnen? Wie steht es um meine Arbeitsstelle? Droht eine Kündigung? Ist die derzeitige Arbeitsbelastung angepasst oder zu hoch? Strebe ich eine berufliche Neuorientierung oder einen beruflichen Abschluss an? Wie fülle ich meine neu gewonnene Freie-Zeit aus? Gibt es eine Leidenschaft, die ich (wieder) ausleben möchte? Ist Nichtstun sinnlos? Welchen Stellenwert hat Freizeit im Sinne von Rückfallprävention?
Wissenswertes zum Thema Soziale Teilhabe
Das passiert: Soziale Teilhabe ist ein Begriff, mit welchem das Teilhaben und das Teilnehmen Einzelner am Leben in der Gemeinschaft umschrieben wird. Das Leben in der Gemeinschaft umfasst soziale Kontakte, kulturelle oder politische Tätigkeiten, bezahlte und unbezahlte Arbeit usw. Soziale Teilhabe umfasst diejenigen Lebensbereiche, welche Sie als Individuum, ausmachen und wo Ihre persönliche Form der Lebensführung gefragt ist.
Gesundheitliche und körperliche Leiden, psychische Störungen oder eben Abhängigkeiten führen dazu, dass Menschen teilweise von der sozialen Teilhabe ausgeschlossen sind. Sie nehmen keinen Einfluss mehr auf ihre persönliche Lebenswelt und ihre Umgebung.
Darum ist es wichtig: Weil durch diesen Ausschluss eine unausgewogene Lebenssituation mit unerfüllten persönlichen Bedürfnissen entsteht, ist die soziale Teilhabe nach erfolgter oder bei noch laufender Therapie ein wichtiger Aspekt der Rückfallprävention. Sie als Patient*in festigen dabei neu erworbene Kompetenzen und Strategien. Und Sie finden langfristig wieder den Tritt im Alltag.
Das sind die Hintergründe: Je nach persönlichen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Fähigkeiten nehmen Sie Einfluss auf die Gesellschaft und umgekehrt. Ein einfaches Beispiel ist «Wohnen»: Eine befriedigende Wohnsituation hat direkten Einfluss auf die Gesundheit und psychische Verfassung und auf das soziale Umfeld. Aber Wohnen bedeutet nicht bloss ein Dach über dem Kopf zu haben. Mit Wohnen sind sehr viele und von Mensch zu Mensch unterschiedliche Bedürfnisse verbunden. Soll es ein Rückzugsort sein und Sicherheit vermitteln? Soll es ein Ort sein, wo man Freunde und Gäste empfangen kann oder gar mit anderen Menschen zusammenleben kann? Soll das im Stadtzentrum oder in ländlicher Umgebung sein?
Die Behandlung in der Klinik Südhang
Die Module des Schwerpunkts «Soziale Teilhabe» dienen dazu, die eigene soziale und ökonomische Situation ganzheitlich zu erfassen und nach persönlichen Kriterien zu beurteilen. Dabei behalten wir im Wesentlichen die Bereiche Freizeit, Arbeit, Wohnen, finanzielle Existenzsicherung sowie auch das persönliche soziale Netz im Fokus. Die Klinik Südhang strebt an, dass Sie mit diesen Informationen selbstständig oder mit weiterführender Einzelberatung befähigt sind, den individuell erfassten Handlungsbedarf wahrzunehmen und weiterführende Schritte anzugehen.
Die Sozialberatung der Klinik Südhang
Suchtmittelabhängigkeiten liegen meist verschiedene Faktoren zugrunde. In der Nationalen Strategie Sucht 2017 – 2024 wird der Begriff vom bio-psycho-sozialen Phänomen verwendet. Die Sozialberatung in der Klinik Südhang stellt die sozialen und psychosozialen Themen in den Mittelpunkt. Inhaltlich liegt der Fokus auf Ihnen als Individuum. Fachpersonen aus der Klinik Südhang begleiten Sie dabei herauszufinden, wie Sie mit Ihren Mitteln und Möglichkeiten Ihre eigene Lebenswelt gestalten und beeinflussen können. Leitend für die Sozialberatung ist demnach, Unterstützung und Beratung anzubieten, damit Sie nach Abschluss der Therapie ein möglichst gelingendes und selbstbestimmtes Leben führen können. Die Sozialberatung der Klinik Südhang ist Teil des stationären, tagesklinisch interprofessionellen Behandlungsangebotes. Die Beratung erfolgt in den Bereichen finanzielle Existenzsicherung, Wohnen, Arbeit/Tagesstruktur, Soziales/Familie und Umfeld, Freizeit sowie in sozialversicherungs-, arbeits-, miet-, und zivilrechtlichen Angelegenheiten (Kinder- und Erwachsenenschutz, Familienrecht).
Die Module zum Schwerpunkt Soziale Teilhabe
Soziale Teilhabe
Im Infoanlass Meine Lebenswelt erfahren Sie, was unter diesem Begriff gemeint ist, und wie Lebenswelten von Menschen funktionieren. Wie Integration in die Gemeinschaft und individuelle Lebensführung zusammenspielen und sich gegenseitig beeinflussen. Gleichzeitig werden Sie eine Selbsteinschätzung Ihrer persönlichen Lebenswelt vornehmen und bestimmen, in welchen Bereichen Sie Therapieziele setzen wollen. Dabei werden Sie herausfinden, inwiefern Sie die Unterstützung der Sozialberatung der Klinik Südhang in Anspruch nehmen wollen.
Berufliche Abklärung und Integration
Mache ich mir Sorgen um meine Stelle? Habe ich meine Stelle verloren? Möchte oder muss ich mich beruflich verändern? Bei einem Kennenlerngespräch im Modul berufliche Abklärung und Integration überlegen Sie sich gemeinsam mit einer Fachperson aus der Sozialberatung, ob Bedarf besteht und welche Teilmodule zielführend sind. Die Teilmodule reichen von individueller Standort- und Zielbestimmung über Frühintervention in Form von Arbeitgebergesprächen zu Einzelcoachings, selbständigem Arbeiten und der beruflichen Integration von Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt (Supported Employment).
Finanzielle Existenzsicherung
Für die meisten von uns ist ein Einkommen unerlässlich, um die finanzielle Existenz zu sichern. Das kann ein Erwerbseinkommen oder auch ein Ersatzeinkommen (IV, RAV, Krankentaggeld usw.) sein. Wie komme ich zu einem Ersatzeinkommen? Welche Bedingungen und Fristen müssen erfüllt sein für einen Anspruch auf ein Ersatzeinkommen? Wie erstelle ich ein persönliches Budget? Was ist bei Schulden zu beachten? Diese und weitere, auch persönliche Fragen zur Existenzsicherung können Sie im Modul Finanzielle Existenzsicherung angehen oder in einem Einzelcoaching vertiefen.
Freizeit
Mit Freizeit wird die Zeit bezeichnet, welche uns für die ganz eigenen Bedürfnisse, Vorlieben, Interessen und Leidenschaften zur Verfügung steht. Dies scheint auf den ersten Blick zwar sehr angenehm und verlockend. Es kann aber auch eine Herausforderung sein, wie mit der freien Zeit umzugehen ist. Welches sind oder waren meine inneren Wünsche und Interessen? Kreativ, aktiv, leistungsorientiert oder eher entspannt, alleine oder in der Gruppe? Wie will ich meine Freizeit verbringen? Welchen Wert hat eine Freizeitaktivität im Sinne von Rückfallprävention? Im Modul Freizeit können Sie sich mit Ihrer freien Zeit und Ihren Interessen und Leidenschaften auseinandersetzen und Neues aufbauen.
Wohnen
Wir Menschen verbringen unzählige Stunden in unserem Zuhause. Die eigenen vier Wände sollen Rückzugsort, Erholungsraum, Wohlfühlzone sein und uns Schutz bieten. Eine Wohnsituation, welche die eigenen Bedürfnisse abdeckt, ist nachhaltige Rückfallprävention und unterstützt Sie in Ihren eigenen Zielvorhaben. Im Modul Wohnen wird Ihnen ein Überblick über die verschiedenen Wohnformen vermittelt und Sie lernen die verschiedenen Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten kennen. Hier können Sie Ihre persönlichen Bedürfnisse, Fragen und Anliegen im Bereich Wohnen klären.
Therapieauswahl
Im Rahmen des Behandlungsprogramms «Mensch und Sucht» führen verschiedene Reiserouten zum Ziel. Die geeignete Behandlungsform hängt vom Schweregrad Ihrer Suchterkrankung ab.
Hintergrundwissen
Das Behandlungsprogramm «Mensch und Sucht» stützt sich auf das Modell «Mensch und Sucht», das in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Fachpersonen der Klinik Südhang entwickelt wurde.
Ich möchte mich beraten lassen.
Ihre Suchterkrankung kann therapiert werden. Die Kontaktaufnahme ist der erste Schritt auf dem Weg in ein gesundes und selbstbestimmtes Leben.
Ich möchte eine Anmeldung machen.
Die Anmeldung kann durch eine ärztliche Zuweisung erfolgen. Sie können sich aber auch selber direkt bei uns für eine Behandlung anmelden.