«Ich habe eine Drehscheiben-Funktion»
Warum in der Klinik Südhang arbeiten? In unserem Format «Drei Fragen an…» lassen wir unsere Mitarbeitenden aus den verschiedenen Berufsgruppen gleich selbst darauf antworten.

Drei Fragen an…
Benjamin Erb
Psychologe in der Klinik Südhang
Du arbeitest als Psychologe in der Klinik Südhang. Was gefällt dir hier besonders gut?
Die Klinik Südhang hat eine angenehme Grösse. Man kennt sich und pflegt einen Umgang auf Augenhöhe. Besonders schätze ich die konstruktive Zusammenarbeit im interprofessionell aufgestellten Behandlungsteam. Die Hierarchien quer durch die Organisation und innerhalb der Linie sind flach. Es gibt verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten wie Weiterbildungen und erweiterte Aufgabengebiete. Nicht zuletzt ist es ein Arbeitsort mit Aussicht sowie einer sehr guten Cafeteria. In fachlicher Hinsicht hörte ich im Studium oft, Sucht sei ein enges Fachgebiet. Das erlebe ich in meiner praktischen Tätigkeit anders. Denn Abhängigkeitserkrankungen kommen selten allein. Häufig sind sie in einem grösseren Kontext zu sehen. Dazu zählen beispielsweise traumatische Erlebnisse, ADHS, affektive Störungen, sonstige Erkrankungen oder vielfältige Persönlichkeitsprofile. Entsprechend verschieden sind die Menschen, die zu uns kommen.
Wie sehen deine konkreten Aufgaben aus?
Mein Kernauftrag besteht darin, die Patient*innen auf ihrem ganz persönlichen Weg zu begleiten. Unterwegs stellt sich oft die Frage, wie die Betroffenen ihre Abhängigkeit bewältigen können. Es gilt, neue Möglichkeiten zu entdecken, anhand derer sich die Patient*innen stabilisieren und weiterentwickeln können. Gleichzeitig sehe ich es als meine Aufgabe, ganz genau hinzuschauen. Zwar haben wir nicht die Zeit, alle Themen mit den Patient*innen vollständig aufzuarbeiten, aber wir können gemeinsam beginnen, die relevanten Stellschrauben zu identifizieren und erste Schritte zu deren «Neueinstellung» anzustossen. Neben dem therapeutisch-inhaltlichen Arbeiten im Einzelsetting stellt auch die Koordination und Planung der anstehenden therapeutischen Schritte eine wichtige Aufgabe dar. Als Psychologe begleite ich normalerweise vier bis sechs Patient*innen. Ich sehe mich als Drehscheibe zu den verschiedenen Fachbereichen, mit welchen sie in Kontakt kommen. Ich vernetze mich mit involvierten Personen, zum Beispiel mit den Kolleg*innen der Pflege, der Sozialberatung oder der Kunst- und Sporttherapie, um einen reibungslosen Ablauf im Klinikalltag zu gewährleisten. Gleichzeitig versuche ich in den Einzelgesprächen den Blick nach vorne zu richten, um ein massgeschneidertes Nachsorgeangebot zu erarbeiten und längerfristige Zukunftsaussichten zu entwickeln. All dies macht meinen Job sehr umfassend und spannend. Die aktive Mitarbeit in den psychotherapeutischen Gruppenangeboten sowie deren Weiterentwicklung ergänzen meinen Arbeitsalltag auf bereichernde Weise und runden das Aufgabenportfolio stimmig ab.
Wie erlebst du die Zusammenarbeit im Team?
Ich schätze es sehr, in einem interprofessionellen Team zusammenzuarbeiten, da die verschiedenen Berufsgruppen allesamt wichtige Aspekte zu einer gelingenden Therapie beitragen. Wir verfügen glücklicherweise über enorm viel Expertise im Haus, die durch einen intensiven Austausch patient*innenzentrierte Lösungen zu generieren vermag. Um diesen Dialog aufrechtzuerhalten, haben wir verschiedene Gefässe wie zum Beispiel den interprofessionellen Rapport, ein Team-Huddle, Abteilungssitzungen und bilaterale Gespräche mit den direkten Vorgesetzten. Um auch als therapeutisch arbeitende Fachpersonen weiterzukommen, erhalten wir zeitliche und finanzielle Unterstützung für persönliche Weiterbildungen sowie Supervision von erfahrenen Therapeut*innen.
Entwicklungsperspektiven
Patient*innenzentrierte Behandlungen und professionelle Dienstleistungen setzen motivierte und qualifizierte Mitarbeitende voraus. Deshalb begleitet und fördert die Klinik Südhang die Mitarbeiter*innen in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung.
Psychologinnen und Psychologen auf dem Weg zum Fachtitel Psychotherapie werden zum Beispiel mit mehreren Arbeitstagen und einem grosszügigen finanziellen Beitrag für externe Weiterbildungen unterstützt.
Fühlen Sie sich angesprochen?
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