Zwei Erfahrungsberichte

Im Expositionstraining konfrontieren sich Patient*innen gezielt mit Reizen, die mit ihrem Suchtmittel verbunden sind. Ziel ist es, das aufkommende Verlangen (Craving) wahrzunehmen und auszuhalten, ohne dem Impuls zum Konsum nachzugeben.
So setzte sich Piet T. bewusst dem Anblick und Geruch von Rotwein aus, während Thierry P. vor einer Crackpfeife und einer kokainähnlichen Substanz Platz nahm.
Beide haben dieser Methode im Vorfeld zugestimmt.

«Mein Gehirn hatte das Gefühl, dass jetzt dann etwas passiert. Aber es ist eben dann nichts passiert.»
Thierry P.

Thierry P. konsumierte Crack, bevor er in die Klinik Südhang zur stationären Therapie eingetreten ist. Als er die «Substanz» vor sich hatte, wurde sein Tremor stärker und er entwickelte Speichel im Mund. Er stellte sich vor, wie er mit der Substanz die ganze Nacht lang Spass haben könnte.

«Bei mir hat die Exposition mit Wein wenig ausgelöst – das war für mich ein Erfolgserlebnis.»
Piet T.

Piet T. fand es furchtbar, was in einem abgeht, wenn man die Substanz vor sich sieht. Er selber verspürte aber bloss wenig Suchtdruck und es bereitet ihm heute keine Mühe, seinen Gästen Wein einzuschenken.

Weitere Informationen zum Expositionstraining

Das Expositionstraining kurz erklärt

Der wissenschaftliche Hintergrund

Die Cravingkurve steigt mit der Zeit weniger an und flaut rascher wieder ab. Der wissenschaftliche Hintergrund zum Expositionstraining in der Klinik Südhang für Fachpersonen.


Wie hast du das Expositionstraining als Psychologe erlebt?

Ein Interview mit dem Psychologen Noah Tschirren, einem der Verantwortlichen für die Durchführung des Expositionstrainings.

Mittendrin im Expositionstraining

Eindrücke aus der Durchführung des Expositionstrainings mit stationären Patient*innen der Klinik Südhang in Ton und Bild.