Warum in der Klinik Südhang arbeiten? In unserem Format «Drei Fragen an…» kommen Mitarbeitende aus verschiedenen Berufsgruppen zu Wort.
Drei Fragen an…
Nathalie Hubert
Sozialarbeiterin FH in der Sozialberatung der Klinik Südhang
Was sind deine Aufgaben, Verantwortungen und Tätigkeiten?
Bei Eintritt führen wir mit den Patient*innen ein Sozialassessment durch. Dabei erfassen wir die finanzielle Situation, die Wohnumstände, die Arbeit, die Freizeit sowie weitere mögliche Anliegen. Die einen sind in finanziellen Schwierigkeiten, andere haben keinen festen Wohnsitz mehr oder haben ihre Stelle verloren. Wenn dem so ist, unterstütze ich die suchterkrankten Menschen während ihrer Therapie in der Klinik bei der Wohnungs- oder Stellensuche, je nachdem was anfällt.
Warum arbeitest du gerne in der Suchttherapie?
Ich interessiere mich für Menschen und deren Geschichten. In meiner Arbeit freut es mich, wenn ich es schaffe, eine Vertrauensebene zu bilden und die Patient*innen zu erzählen beginnen. Jeder Mensch hat seine Geschichte, was Abwechslung in den Arbeitsalltag bringt. Das Schöne an meinem Beruf ist, die Veränderung zu sehen. Beim Erstgespräch sind Patientinnen oft niedergedrückt und verschlossen. Während der drei Monaten jedoch findet eine Transformation statt: beim Austritt sind sie oft fröhlich, zufrieden, voll Optimismus. Manche kommen vorbei und verabschieden sich noch vor der Abreise.
Probleme mit der Wohnsituation, finanzielle Schwierigkeiten etc. können die Erfolgsaussichten einer psychotherapeutischen Behandlung beeinträchtigen. So kann ich mit meiner Arbeit ganz direkt zur Genesung der Patient*innen beitragen. Ich habe grossen Respekt vor den Menschen, die hart daran arbeiten, ihre Suchterkrankung zu überwinden. Es ist beeindruckend, wie sie teilweise auch nach Rückfällen einfach nicht aufgeben – denn diese gehören dazu.
Was magst du an deiner Arbeit in der Klinik Südhang?
In der Klinik Südhang stehen die Türen offen und es herrscht eine Kultur des Willkommenseins. Wir arbeiten zusammen, nicht gegeneinander. Die interprofessionelle Zusammenarbeit gefällt mir: wir sind stets im Austausch, so dass wir die bestmögliche Lösung für die Patient*innen finden können. So sprechen wir uns beispielsweise bei einem Arbeitgebergespräch vorher ab, was der/die Patient*in auf der gesundheitlichen und auf der ökonomischen Seite braucht. Natürlich stets im Beisein der betroffenen Person.
Sozialberatung in der Klinik Südhang
Das Sozial- und Arbeitsleben oder die Wohnsituation können durch eine Suchterkrankung belastet werden und eine Abhängigkeitserkrankung aufrechterhalten. Sozialarbeiter*innen der Klinik Südhang unterstützen Patient*innen beim Bewältigen des Alltags und bei administrativen Aufgaben.
Die Mitarbeitenden sind Coaches oder Berater: sie nehmen den Patient*innen die Arbeit nicht ab, sondern unterstützen sie dabei, diese Aufgaben wieder selber zu übernehmen. Die individuellen Ressourcen und Fähigkeiten werden selbstverständlich berücksichtigt.
Das Angebot umfasst beispielsweise Hilfeleistungen beim Einfordern von Sozialversicherungsansprüchen oder bei Finanzfragen (Schuldenübersicht, Erstellen eines Budgets, Umgang mit Rechnungen etc.). Andere Patient*innen benötigen Unterstützung im Arbeitsbereich (Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit) oder eine Beratung über mögliche Wohnformen. Und wieder andere benötigen Hinweise auf geeignete Selbsthilfegruppen, Freizeitangebote und Beschäftigungsmöglichkeiten.
